Soleflüssigkeit

 

Solekonzentration

Um Frostschäden am Verdampfer der Wärmepumpe zu verhindern, ist dem Wasser auf der Wärmequellenseite ein Frostschutzmittel zuzusetzen. Bei erdverlegten Rohrschlangen ist aufgrund der im Kältekreislauf auftretenden Temperaturen eine Frostsicherung von ‑14 °C bis -18 °C erforderlich. Zur Anwendung kommt ein Frostschutzmittel auf Monoethylenglykol-Basis. Die Solekonzentration bei einer Erdverlegung beträgt 25 bis maximal 30 Volumen-%.

Als Wärmeträgermedien wird ein Gemisch aus Wasser und einem Frostschutzmittel eingesetzt, um einen tieferen Gefrierpunkt zu erzielen. In der überwiegenden Zahl der Anlagen in Deutschland, Österreich und der Schweiz wird Ethandiol (Ethylenglykol) als Frostschutzmittel eingesetzt.

 

HINWEIS
Behörden stellen immer höhere Anforderungen an die Umweltverträglichkeit von Soleflüssigkeiten. Insbesondere die unbekannte Zusammensetzung von beigefügten Inhibitoren z.B. zum Korrosionsschutz werden kritisch gesehen. In Deutschland können nur noch Wärmeträgermedien aufgenommen werden, die Additive der WGK 1 mit weniger als 3 Massen-% enthalten. Additive der WGK 2 und 3 und nicht sicher bestimmte Stoffe dagegen dürfen auch unterhalb der Berücksichtigungsgrenze (nach Anlage 1 AwSV) von 0,2 Massen-% nicht zugesetzt sein. Geeignete Soleflüssigkeiten werden in einer Positivliste der “Bund/Länder Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA)” zusammengefasst und können auf deren Internetseite unter https://www.lawa.de/Publikationen-363-Waermetraeger,-Erdwaerme-.html eingesehen werden.

 

Empfohlen wird daher der Einsatz von reinem Monoethylenglykol, wenn sichergestellt werden kann, dass es im Betrieb aufgrund eines geschlossenen Solekreises zu keiner permanenten Zufuhr von Sauerstoff kommt (z.B. AFN 824, AFN 825).

 

HINWEIS
Aufgrund der Werkstoffauswahl des Solezubehörs kann bei Dimplex-Wärmepumpen das umweltverträglichere Ethylen- und Propylenglykol ohne Korrosionsschutzinhibitoren eingesetzt werden.

 

Name

Synonym

Chemische
Formel

Name

Synonym

Chemische
Formel

Ethandiol

Ethylenglykol

C2H6O2

1,2-Propandiol

Propylenglykol

C3H8O2

Ethanol

Äthylalkohol

C2H5OH

Tabelle: Zugelassene und von Dimplex empfohlene Frostschutzmittel

 

HINWEIS
Die Leistungsdaten der Wärmepumpen werden mit Ethylenglykol (25 %) aufgenommen. Propylenglykol und Ethylalkohol können auch eingesetzt werden, über die Auswirkungen auf Leistung und Leistungszahl liegen keine Messungen vor.

 

Die folgenden Frostschutzmittel werden aufgrund fehlender Langzeiterfahrung nicht freigegeben:

  • „Thermera", das auf der Basis von Betain hergestellt wird und unter Umweltgesichtspunkten nicht unumstritten ist.

  • "Tyfo-Spezial ohne Korrosionsschutzinhibitoren", da dieses Frostschutzmittel Buntmetalle wie z.B. Kupfer angreift.

  • "Tyfo Spezial mit Korrosionsschutzinhibitoren", da dieses von unseren Lieferanten nicht offiziell freigegeben wird und so aggressiv ist, dass es bei Leckagen zur Korrosion an der Blechverkleidung führt.

Abbildung: Gefrierkurve von Monoethylenglykol/Wasser-Gemischen in Abhängigkeit der Konzentration

Druckabsicherung
Bei ausschließlichem Wärmeentzug aus dem Erdreich können Soletemperaturen zwischen ca. 5 °C und ca. +20 °C auftreten. Aufgrund dieser Temperaturschwankungen kommt es zu einer Volumenänderung von ca. 0,8 bis 1 % des Anlagenvolumens. Um den Betriebsdruck konstant zu halten ist ein Ausdehnungsgefäß mit einem Vordruck von 0,5 bar und einem max. Betriebsdruck von 3 bar einzusetzen.

 

Füllen der Anlage
Das Füllen der Anlage sollte unbedingt in folgender Reihenfolge vorgenommen werden:

  • Mischen der erforderlichen Frostschutzmittel-Wasser-Konzentration in einem externen Behälter

  • Prüfen der vorab gemischten Frostschutzmittel-Wasser-Konzentration mit einem Frostschutzprüfer für Ethylenglykol

  • Füllen des Solekreislaufes (max. 2,5 bar)

  • Entlüften der Anlage (Mikroblasenabscheider einbauen)

 

Relativer Druckverlust
Der Druckverlust im Solekreislauf ist abhängig von der Temperatur und vom Mischungsverhältnis. Mit sinkender Temperatur und steigendem Anteil Monoethylenglykol steigt der Druckverlust der Sole an.

Abbildung: Relativer Druckverlust von Monoethylenglykol/Wasser-Gemischen gegenüber Wasser in Abhängigkeit der Konzentration bei 0 °C und –5 °C

Rohr DIN 8074 (PN 12,5) [mm]

Volumen je 100 m [l]

Frostschutz je 100 m
[l]

Max. Soledurchsatz
[l/h]

Rohr DIN 8074 (PN 12,5) [mm]

Volumen je 100 m [l]

Frostschutz je 100 m
[l]

Max. Soledurchsatz
[l/h]

25 x 2,3

32,7

8,2

1100

32 x 2,9

53,1

13,3

1800

40 x 3,7

83,5

20,9

2900

50 x 4,6

130,7

32,7

4700

63 x 5,8

207,5

51,9

7200

75 x 6,9

294,2

73,6

10800

90 x 8,2

425,5

106,4

15500

110 x 10

636

159

23400

125 x 11,4

820

205

29500

140 x 12,7

1031

258

40000

160 x 12,7

1344

336

50000

Tabelle: Gesamtvolumen und Menge Frostschutz je 100 m Rohr für PE-Rohre und eine Frostsicherheit bis -14 °C