Bestimmung der benötigten Vorlauftemperatur

Bei den meisten Öl- und Gaskesselanlagen ist der Kesselthermostat auf eine Temperatur von 70 °C bis 75 °C eingestellt. Diese hohe Temperatur wird in der Regel nur für die Warmwasserbereitung benötigt.
Nachgeschaltete Regelsysteme des Heizsystems wie Misch- und Thermostatventile verhindern ein Überheizen des Gebäudes. Wird nachträglich eine Wärmepumpe eingebaut, muss zwingend die tatsächlich benötigte Vorlauf- und Rücklauftemperatur ermittelt werden. Dies ist über die Heizleistungstabellen der Heizkörper, den BWP-Heizkörperrechner oder über das Diagramm zur experimentellen Ermittlung der tatsächlich benötigten Systemtemperaturen möglich.

Wärmebedarf jedes Raumes bekannt

In den Heizleistungstabellen der Heizkörper ist die Leistung in Abhängigkeit von Vor- und
Rücklauftemperatur angegeben. Der Raum, für den die höchste Temperatur benötigt wird, ist dann für
die maximale Vorlauftemperatur in der Heizzentrale maßgebend.

Flachheizkörper Bauhöhe 600 mm, Baulänge 1000 mm

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Flachheizkörper Bauhöhe 600 mm, Baulänge 1000 mm

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Zweireihiger Badheizkörper Bauhöhe 1500 mm, Baulänge 600 mm

Röhrenradiator Bauhöhe 600 mm; Baulänge 22 Glieder - 990 mm

Röhrenradiator Bauhöhe 600 mm; Baulänge 22 Glieder - 990 mm

Heizkörperrechner des BWP zur überschlägigen Ermittlung v. Heizkörperleistungen

https://www.waermepumpe.de/normen-technik/heizkoerperrechner/

Mit dem Heizkörperrechner können Sie hinreichend genau ermitteln, ob und wie das hydraulische System angepasst werden muss, um die Vorlauftemperatur ggf. abzusenken. Die Berechnung erfolgt mittels der arithmetischen Übertemperatur.

Experimentelle Ermittlung der tatsächlich benötigten Systemtemperatur

Wir empfehlen die folgenden Schritte während der Heizperiode bei verschiedenen Außentemperaturen durchzuführen:

  1. Stellen Sie die Raumthermostate in Räumen mit hohem Wärmebedarf (z.B. Bad und Wohnzimmer) auf die höchste Stufe (Ventile vollständig geöffnet!)

  2. Reduzieren Sie die Vorlauftemperatur am Kessel bzw. am Mischerventil bis sich die gewünschte Raumtemperatur von ca. 20-22°C einstellt. (Trägheit des Heizsystems beachten!)

  3. Notieren Sie die Vor- und Rücklauftemperatur sowie die Außentemperatur in der Tabelle.

  4. Übertragen Sie die gemessenen Werte in das Diagramm.

Messwerte

Beispiel

1

2

3

4

5

6

7

8

9

Außentemperatur

-5 °C

Vorlauftemperatur

47 °C

Rücklauftemperatur

40 °C

Temp.-differenz

7 °C

 

Vorlauftemperatur für alle Räume max. 55 °C

Liegt die benötigte Vorlauftemperatur unter 55 °C sind keine zusätzlichen Maßnahmen erforderlich. Es
kann jede Dimplex-Wärmepumpe eingesetzt werden.

HINWEIS
Die Durchführung eines hydraulischen Abgleichs reduziert häufig die maximal benötigte
Vorlauftemperatur!

Vorlauftemperatur in einigen Räumen über 55 °C

Liegt die benötigte Vorlauftemperatur nur in einigen Räumen über 55 °C, sollten Maßnahmen ergriffen
werden, um die benötigte Vorlauftemperatur zu reduzieren. Hierfür werden nur die Heizkörper in den
betroffenen Räumen ausgetauscht, um den Betrieb mit max. 55 °C zu ermöglichen.

Eine Verringerung des Wärmebedarfs durch:

  • Austausch von Fenstern,

  • Reduzierung der Lüftungsverluste,

  • Dämmung von Geschossdecken, Dachstühlen oder Fassaden.

HINWEIS
Für einen sinnvollen Betrieb der Wärmepumpe sind möglichst niedrige Vorlauftemperaturen
anzustreben. Beim Verzicht auf Nachtabsenkungen kann häufig die Systemtemperatur um 5 bis 10 K
abgesenkt und gleichzeitig der Komfort erhöht werden.

Jedes Kelvin niedrigere Vorlauftemperatur hat eine Einsparung von 2-2,5% zur Folge!