Funktionsbeschreibung DFM 1988-1

Allgemeine Informationen

Neben einer bedarfsgerechten Planung der Trinkwasser-Installation und der Auswahl der richtigen Werkstoffe und Produkte ist der bestimmungsgemäße Betrieb entscheidend, um eine gute Qualität des Trinkwassers in der Installation zu erhalten.

Der bestimmungsgemäße Betrieb beginnt mit der Erstbefüllung des Systems mit Trinkwasser. Ab diesem Zeitpunkt muss stets auf einen regelmäßigen Austausch des Trinkwassers, also einen ausreichenden Verbrauch geachtet werden, um das Wasser "frisch" zu halten. Stagniert Trinkwasser in den Rohrleitungen,
besteht die Gefahr, dass sich vorhandene Bakterien übermäßig vermehren oder auch Materialien aus den Rohren im Wasser anreichern.

Dies bedeutet auch, dass in Gebäuden, in denen die Trinkwasser-Installation befüllt wurde, aber noch
keine Verbraucher die Entnahmestelle nutzen, der Wasseraustausch bzw. die Wasserhygiene auf andere Weise gewährleistet werden muss.

Darüber hinaus sind zum Zeitpunkt der Anlagenerstellung die gültigen Normen und Gesetze zu berücksichtigen.


Funktionsbeschreibung DFM 1988-1

Gemäß DIN 1988-200 (Anwendungsbereich für Gebäude und Grundstücke) darf die Speichertemperatur bei hohem Wasseraustausch abgesenkt und so eine effizientere Beheizung des Warmwasserspeichers mit der Wärmepumpe ermöglicht werden.

Der Durchflussmengenzähler DFM 1988-1 ist ein Mess- und Steuergerät mit dem die Zapfmenge eines zentralen Trinkwasserspeichers am Kaltwassereintritt erfasst wird. Er ermöglicht in Großanlagen, Mehrfamilienhäusern, Mietshäusern oder bei erhöhten Hygieneanforderungen die Zapfmenge eines zentralen Warmwasserspeichers am Kaltwassereintritt zu messen und den Sollwert für den Zeitraum zu erhöhen, in dem der Wasseraustausch zu gering ist.

HINWEIS
Der Durchflussmengenmesser erfüllt nicht die Forderung der DVGW Richtlinie W 551 nach dauerhaft 60 °C am Austritt Warmwasserspeicher, sondern die der DIN 1988-200 in Anlagen mit erhöhtem Wasseraustausch. Die DIN wurde zeitlich nach der Richtlinie erzeugt und stellt den aktuelleren Stand
der Technik dar.

Funktionsweise

Wird die Forderung für Trinkwasserinstallationen nach einem kompletten Austausch des Trinkwassers warm im Speicherbehälter innerhalb von 72 Stunden nicht eingehalten, wird ein Schaltausgang an der Elektronikeinheit des DFM 1988-1 zur Ansteuerung eines zweiten Wärmeerzeugers (Elektroheizstab)
freigegeben, der eine Aufheizung auf eine Warmwassertemperatur von größer 60 °C ermöglicht. Der Schaltausgang für den zweiten Wärmeerzeuger ist aktiv, bis die Abschalttemperatur von 62 °C erreicht wurde. Die Wiedereinschaltung erfolgt bei einer Temperatur von 60 °C. Der erhöhte Sollwert wird solange
aufrecht erhalten, bis der geforderte Wasseraustausch innerhalb 72 h stattgefunden hat.

ACHTUNG
Die Anlage ist vom Errichter so zu dimensionieren (Speichergröße, Zapfmenge, Personenanzahl), dass der geforderte Wasseraustausch innerhalb von 3 Tagen in der Regel erreicht wird.

Der DFM 1988-1 dient zur Absicherung, um bei zu geringem Wasseraustausch das Warmwasser automatisch auf Temperaturen größer/gleich 60 °C zu erhöhen.

HINWEIS
Das Wärmepumpensystem - bestehend aus Wärmepumpe und Speicher - ist dabei immer so auszulegen, dass im reinen Wärmepumpenbetrieb unter normalen Bedingungen 55 °C erreicht werden.

Im bestimmungsgemäßen Betrieb mit hohen Wasseraustausch erzeugt der DFM 1988-1 keinen zusätzlichen Energieaufwand für den Heizstab im Warmwasserspeicher, da die Wärmepumpe eine Warmwassertemperatur von 55 °C erzeugt.

Wird im Betrieb ein Wasseraustausch in der Trinkwasser-Installation für Trinkwasser warm innerhalb von 3 Tagen sichergestellt, können Betriebstemperaturen von ≥ 55 °C eingestellt werden.

Betriebstemperaturen < 50 °C sind zwingend zu vermeiden.

In zirkulierenden Trinkwasser-Installationen darf ein Temperaturabfall zwischen Austritt aus dem Speicher und Rücklauftemperatur in den Speicher von 5 K nicht überschritten werden.