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Absicherung des Heizwasserdurchsatzes

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Um einen funktionssicheren Betrieb der Wärmepumpe zu gewährleisten, muss der in den Geräteinformationen angegebene Mindest-Heizwasserdurchfluss in allen Betriebszuständen sichergestellt werden. Die Umwälzpumpe ist so zu dimensionieren, dass bei maximalem Druckverlust in der Anlage (fast alle Heizkreise geschlossen) der Wasserdurchsatz durch die Wärmepumpe sichergestellt ist.

Der angegebene Mindest-Heizwasserdurchsatz ist unabhängig vom Schaltwert eines eingebauten Durchflussschalters anlagenseitig sicherzustellen und darf in keinem Betriebszustand unterschritten werden. Ein eingebauter Durchflussschalter dient ausschließlich zur Abschaltung der Wärmepumpe bei einem außergewöhnlichen Abfall des Heizwasserdurchsatzes und nicht zur Überwachung und Absicherung des geforderten Mindest-Heizwasserdurchsatzes.

ACHTUNG
Bei Auslegungstemperaturen des Heizungssystems unter 30 °C im Vorlauf (z.B. Betonkernaktivierung) ist bei Luft/Wasser-Wärmepumpen zwingend auf den maximalen Volumenstrom mit 5 K Spreizung bei A7/W35 auszulegen.

Die Ermittlung der erforderlichen Temperaturspreizung kann auf zwei Arten erfolgen:

Bei der Festlegung des Heizwasserdurchsatzes im Erzeugerkreis der Wärmepumpe müssen verschiedene Punkte berücksichtigt werden. So muss der Mindest-Heizwasserdurchsatz in allen Betriebszuständen sicher gestellt werden.

HINWEIS
Bei geregelten Pumpen ist besonders darauf zu achten, dass diese auf eine konstante Drehzahl eingestellt werden und interne Regelungsfunktionen der Pumpen nicht zu einem kurzzeitigen Abfallen des Volumenstroms führen (z.B. Stillstand der Pumpe durch Entlüftungsfunktion bei Luftblasenerkennung).

Bei niedrigeren Vorlauftemperaturen ist ein höherer Volumenstrom vorzusehen. Folgende Spreizungen werden im Auslegungspunkt empfohlen:

  • 35°C: ca. 5 K Spreizung, jedoch auf keinen Fall unter Mindest-Heizwasserdurchsatz

  • 45°C: ca. 7 K Spreizung, jedoch auf keinen Fall unter Mindest-Heizwasserdurchsatz

  • 55°C: max. 10 K Spreizung, jedoch auf keinen Fall unter Mindest-Heizwasserdurchsatz

  • 65°C: max. 10 K Spreizung, jedoch auf keinen Fall unter Mindest-Heizwasserdurchsatz

Bei Anlagen mit extrem niedrigen Systemtemperaturen (Rücklauftemperaturen < 25°C) ist bei Planungen eine max. Spreizung von 5 K im Auslegungspunkt vorzugeben. Bei Anlagen zum Heizen und Kühlen ist auf den höchsten geforderten Wasserdurchsatz (Heizwasser- oder Kühlwasserdurchsatz) auszulegen.

Rechnerische Ermittlung der Temperaturspreizung

  • Bestimmen der momentanen Heizleistung der Wärmepumpe aus den Heizleistungskurven bei durchschnittlicher Wärmequellentemperatur

  • Berechnung der erforderlichen Spreizung über den in den Geräteinformationen angegebenen Mindest-Heizwasserdurchsatz

HINWEIS
Tabellenwerte für die erforderliche Temperaturspreizung in Abhängigkeit der Wärmequellentemperatur sind der hier zu entnehmen.

Beispiel Luft/Wasser-Wärmepumpe:

Wärmeleistung QWP = 10,9 kW bei A10/W35

Spez. Wärmekapazität von Wasser: 1,163 Wh/kg K

Erforderlicher Mindestheizwasserdurchfluss: z.B. V = 1000 l/h = 1000 kg/h

Erforderliche Spreizung:

Temperaturspreizung in Abhängigkeit der Wärmequellentemperatur

Bei nicht drehzahlgeregelten Wärmepumpen (Fix-Speed / ohne Inverter), insbesondere bei der Wärmequelle Außenluft ist die von der Wärmepumpe erzeugte Heizleistung stark von der aktuellen Wärmequellentemperatur abhängig. Die maximale Temperaturspreizung in Abhängigkeit der Wärmequellentemperatur ist den folgenden Tabellen zu entnehmen.

Luft/Wasser-Wärmepumpe

Wärmequellentemperatur

Max. Temperaturspreizung im 1-Verdichterbetrieb zwischen Vor- u. Rücklauf der Wärmepumpe

von

bis

Wärmepumpe mit 1 Verdichter

Wärmepumpe mit 2 Verdichter

-20 °C

-15 °C

4K

2K

-14 °C

-10 °C

5K

2,5K

-9 °C

 -5 °C

6K

3K

-4 °C

0° C

7K

3,5K

1 °C

5 °C

8K

4K

6 °C

10 °C

9K

4,5K

11 °C

15 °C

10K

5K

16 °C

20 °C

11K

5,5K

21 °C

25 °C

12K

6K

26 °C

30 °C

13K

6,5K

31 °C

35 °C

14K

7K

Tabelle: Wärmequelle: Außenluft

Sole/Wasser-Wärmepumpe

Wärmequellentemperatur

Max. Temperaturspreizung im 1-Verdichterbetrieb zwischen Vor- u. Rücklauf der Wärmepumpe

von

bis

Wärmepumpe mit 1 Verdichter

Wärmepumpe mit 2 Verdichter

-5° C

0 °C

5 K

10K

1 °C

5 °C

6 K

11K

6 °C

9 °C

6 K

12K

10 °C

14 °C

7 K

13K

15 °C

20 °C

7 K

14K

21 °C

25 °C

8 K

15K

Tabelle: Wärmequelle: Erdreich

Wasser/Wasser-Wärmepumpe

Wärmequellentemperatur

Max. Temperaturspreizung im 1-Verdichterbetrieb zwischen Vor- u. Rücklauf der Wärmepumpe

von

bis

Wärmepumpe mit 1 Verdichter

Wärmepumpe mit 2 Verdichter

7° C

12 °C

5 K

10K

13 °C

18 °C

 6 K

11K

19 °C

25 °C

 6 K

12K

Tabelle: Wärmequelle: Grundwasser

Überströmventil

Bei Anlagen mit einem Heizkreis kann mit einer gemeinsamen Heizungsumwälzpumpe (M13) die Wärmepumpe und das Heizsystem durchströmt werden.

image-20240313-114125.png

Bei Einsatz von Raumtemperaturreglern kommt es zu schwankenden Volumenströmen im Verbraucherkreis. Ein im Erzeugerkreis eingebautes Überströmventil – nach der ungeregelten Heizungsumwälzpumpe (M13) – muss diese Volumenstromänderungen ausgleichen.

Bei steigendem Druckverlust im Verbraucherkreis (z.B. durch schließende Ventile) wird ein Teilvolumenstrom über das Überströmventil geleitet und sichert den Mindestheizwasserdurchfluss durch die Wärmepumpe.

HINWEIS
In Verbindung mit einem Überströmventil müssen Umwälzpumpen mit konstanter Drehzahl (Volumenstrom) eingesetzt werden.

Einstellung Überströmventil

  • Zur Einstellung des Überströmventils werden alle Regelorgane (Stellantriebe, Thermostatventile…) der Heizkreise geschlossen, so dass der für den Wasserdurchsatz ungünstigste Betriebszustand vorliegt.

  • Das Überströmventil ist so weit zu öffnen, dass sich bei der aktuellen Wärmequellentemperatur die angegebene maximale Temperaturspreizung zwischen Heizungsvor- und rücklauf ergibt. Die Temperaturspreizung ist möglichst nahe an der Wärmepumpe zu messen.

HINWEIS
Ein zu weit geschlossenes Überströmventil stellt den Mindestheizwasserdurchsatz durch die Wärmepumpe nicht sicher.

Ein zu weit geöffnetes Überströmventil kann dazu führen, dass einzelne Heizungskreise nicht mehr ausreichend durchströmt werden.

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