Begriffe zur Elektrischen Warmwasserbereitung

Aufheizzeit

Die Aufheizzeit ist die Zeit, die erforderlich ist, um Wasser bei Speichern oder Kochendwassergeräten auf eine bestimmte Temperatur zu erwärmen. Die Aufheizzeit ist abhängig von Heizleistung, Behälterinhalt und der gewünschten Temperaturerhöhung.

Bereitschaftsstromverbrauch

Energieverbrauch, angegeben in kWh pro 24 Stunden. Die angegebene Energie wird benötigt, um den Inhalt eines Warmwasserspeichers in einem Zeitraum von 24 Stunden auf einer Wassertemperatur von

65 °C bei einer Umgebungstemperatur von 20 °C ohne Wasserentnahme zu halten. Der Bereitschaftsstromverbrauch ist ein Maß für die Wärmedämmung und die energiesparende Bauweise des Warmwasserbereiters.

Blankdrahtheizsystem

Direkt im Wasser liegende Blankdrahtheizwendeln bei Durchlauferhitzern. Die massearmen Heizwendeln gewährleisten eine schnelle Wärmeabführung. Durch die Bewegung der Heizwendel innerhalb des Heizkörpers wird die Kalkablagerung an der Wendel vermindert.

Druckdifferenz, Druckverlust

Differenz zwischen zwei DrĂĽcken in der Trinkwasseranlage.

Durchflussmenge

Wasservolumen, das eine bestimmte Ă–ffnung pro Zeiteinheit durchflieĂźt (Angabe meist in l/min).

Durchflussmengenbegrenzer

In den Wasserzulauf eingesetztes Bauteil, um den Wasserdurchfluss zu begrenzen.

EinkreisausfĂĽhrung

Ein Warmwasserspeicher in elektrischer Einkreisausführung hält die jeweils eingestellte Temperatur konstant und heizt bei jeder Wasserentnahme, falls erforderlich, automatisch mit der angeschlossenen Leistung nach. Die Leistung richtet sich nach Gerätegröße und Anschlussvariante.

Einschaltvolumenstrom

Minimal erforderliche Durchflussmenge, die zum Zuschalten eines Durchlauferhitzers erforderlich ist.

Emaillierung

Schutzschicht für Stahlbehälter von Wasserspeichern und Warmwasserspeichern. Emaille ist ein spezielles silikatisches Glas, das als dünne Schicht auf den Metallbehälter aufgeschmolzen wird. Es ist hart, schlagfest, temperaturbeständig, physiologisch unbedenklich und verhält sich neutral zu allen Rohrleitungsmaterialien.

Energiesparstellung

Markierung auf dem Temperaturwählknopf des Warmwasserspeichers. Diese Temperatureinstellung (ca. 60 °C) bietet dem Benutzer einen wirtschaftlichen und energiesparenden Betrieb. Bei höher eingestellten Temperaturen kann das Gerät stärker verkalken, zudem steigt der Bereitschaftsenergieverbrauch an.

FlieĂźdruck

Statischer Ăśberdruck an einer Messstelle in der Trinkwasseranlage, wenn Wasser flieĂźt. Der FlieĂźdruck entspricht dem statischen Druck abzĂĽglich des Druckverlustes.

Frostschutzstellung

Temperaturstellung auf dem Temperaturwählknopf. Die Heizung des Warmwasserspeichers schaltet sich automatisch ein, wenn die Wassertemperatur im Speicher unter ca. 7 °C (siehe Montageanweisung Gerät) absinkt. Diese Automatik schützt den Speicher, nicht aber Wasserleitungen, vor Frostschäden.

Legionellen

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Leitfähigkeit

Ist ein Maß für die Summe aller im Wasser gelösten Ionen, die entsprechend ihrer Beweglichkeit einen Stromfluss im Wasser ermöglichen. Wegen der Temperaturabhängigkeit dieser Beweglichkeit wird die elektrische Leitfähigkeit bei einer Bezugstemperatur gemessen oder auf diese umgerechnet.

Bei der Montage von Blankdraht-Durchlauferhitzern ist dieser Wert vom Wasser-Versorgungsunternehmen zu erfragen und die Einhaltung des Grenzwertes sicherzustellen. Der Grenzwert befindet sich auf dem Typenschild des Durchlauferhitzers.

Eine direkte Umrechnung der Wasserhärte in Leitfähigkeit ist nicht möglich.

Trinkwasser 100 – 1.000 µS/cm

Leitungsvolumen

Bezeichnet den Inhalt einer Rohrleitung vom Trinkwassererwärmer bis zur Entnahmestelle. Dies berücksichtigt nicht den Inhalt des Rücklaufs zum Trinkwassererwärmer über eine Zirkulationsleitung. Betrachtet werden die einzelnen Leitungsstränge, nicht das Gesamtvolumen der Leitungsanlage.

Lufterkennung

Schutzeinrichtung für Durchlauferhitzer, die bei Luftblasen in der Wasserzuleitung die Heizkörperleistung kurzfristig abschaltet und somit eine Beschädigung des Blankdrahtheizsystemes verhindert.

MindestflieĂźdruck

Erforderlicher statischer Ăśberdruck an der Wasseranschlussstelle eines Durchlauferhitzers bzw. einer Entnahmearmatur bei einer bestimmten Durchflussmenge.

Niedertarif

Vom Energieversorger angebotener vergünstigter Stromtarif, der ausschließlich für bestimmte Verbraucher während festgelegter Zeiten gilt.

PU-Wärmedämmung

Wärmedämmung aus Polyurethan-Hartschaum zur Minimierung der Wärmeverluste (Bereitschaftsenergieverbrauch), die direkt auf dem Behälter aufgeschäumt ist oder als zwei Halbschalen um den Behälter gelegt wird.

RĂĽckflussverhinderer

Rückflussverhinderer sind Armaturen oder Ventile, die selbsttätig das Rückfließen von Wasser in die Trinkwasseranlage verhindern.

Schutzanode

Schutz gegen Korrosion bei emaillierten Warmwasserspeichern. Die Anode ist mit dem Innenbehälter elektrisch leitend verbunden. Von der Schutzanode fließt entsprechend der elektrochemischen Spannungsreihe ein Strom zu möglichen Fehlstellen in der Emaille. Dieser Anodenstrom verhindert die Korrosion des Behälters an schadhaften Stellen in der Emaille. Der Anodenstrom entsteht durch Auflösung der Schutzanode. Deshalb ist eine regelmäßige Überprüfung der Schutzanode erforderlich.

Sicherheitsdruckbegrenzer

Sicherheitsschalter, der bei Blankdrahtheizsystemen genutzt wird und bei unzulässig hohem Druck das Gerät allpolig vom Netz trennt. Erst nach Behebung der Störursache durch einen Fachmann darf das Gerät wieder in Betrieb genommen werden.

Sicherheitsventil

Geschlossene, druckfeste Warmwasserbereiter dürfen nur in Verbindung mit einer Sicherheitsventil-Kombination installiert werden. Das Sicherheitsventil schützt den Innenbehälter des Warmwasserspeichers vor unzulässig hohem Druck. Überschreitet der Innendruck einen bestimmten Maximalwert, öffnet das Ventil und leitet den Überdruck (Ausdehnungswasser bei Erwärmung) ab. Die Funktion des Sicherheitsventils muss in regelmäßigen Abständen überprüft werden.

Staudruck

Staudruck entsteht, wenn das in den Behälter einströmende Wasser nicht in gleichem Maß ausfließen kann. Bei offenen, drucklosen Warmwasserbereitern darf bei voll geöffnetem Wasserventil kein höherer Staudruck als 1 bar auftreten. Der Wasserzulauf kann durch einen Durchflussmengenbegrenzer oder durch ein Drosselventil begrenzt werden.

Thermische Desinfektion

Bei der thermischen Desinfektion wird zur Legionellenbekämpfung (DVGW-Arbeitsblatt W 551) die Wassertemperatur so eingestellt, dass sie an allen Stellen der Trinkwasser-Installation für mindestens 3 Minuten ≥ 70 °C beträgt. Dies ist zu prüfen und zu dokumentieren.

Thermostatarmatur

Wird nach dem Wasserablauf des Speichers installiert und sorgt durch Beimischung von Kaltwasser ĂĽber eine Bypass-Leitung fĂĽr eine konstante Auslauftemperatur.

Thermostatarmaturen sind für den Einsatz in Verbindung mit Durchlauferhitzern eher ungeeignet, da eventuell die Warmwassermenge unter die Mindestdurchflussmenge des Durchlauferhitzers absinken und somit zum Abschalten des Gerätes führen kann.

Trockengehschutz

Sicherheitseinrichtung, die dauerhaft auslöst, wenn die Heizung eines nicht mit Wasser gefüllten Speichers eingeschaltet wurde.

Ăśbertemperaturschutz

Sicherheitsschalter, der bei unzulässig hoher Temperatur das Warmwassergerät dauerhaft vom elektrischen Netz trennt.

VerbrĂĽhschutz

Temperaturbegrenzung als VerbrĂĽhschutz und Kindersicherung zum Beispiel bei elektronischen Durchlauferhitzern.

Wasserhärte

Je nach Herkunft enthält das Trinkwasser mehr oder weniger Kalk. Hartes Wasser ist sehr kalkhaltiges Wasser. Es gibt verschiedene Härtebereiche, die in Grad deutscher Härte (°dH) gemessen werden.

Härtebereich I: 0 - 7° dH = weiches Wasser

Härtebereich II: 8 - 14° dH = normale Wasserhärte

Härtebereich III: 15 - 21° dH = hartes Wasser

Härtebereich IV: größer 21° dH = sehr hartes Wasser

Bei Wasserhärte größer 14° dH in Verbindung mit elektrischen Warmwasserbereitern ist eine Entkalkungsanlage empfehlenswert.

Wirkungsgrad

Als Wirkungsgrad eines Gerätes bezeichnet man das Verhältnis zwischen abgegebener und aufgenommener Leistung. Die abgegebene Leistung ist immer etwas kleiner als die aufgenommene Energie.

Zirkulationsleitung

Zirkulationsleitungen ermöglichen bei zentraler Warmwasserbereitung einen höheren Komfort. Durch zeitweises Umwälzen an den Entnahmestellen ist sofort warmes Wasser verfügbar, es treten jedoch entsprechende Zirkulationsverluste auf. Um die Verluste zu begrenzen, muss die Zirkulationspumpe gemäß Energieeinsparungsgesetz durch Thermostat und Zeitschaltuhr gesteuert werden.

Bei langen Rohrleitungen ist eine dezentrale Warmwasserbereitung der zentralen Versorgung vorzuziehen.

ZweikreisausfĂĽhrung

Elektrische Schaltungsvariante von Universal-Warmwasserspeichern. Der Speicherinhalt wird mit der Grundheizung während der Niedertarifzeit (z. B. in der Nacht) über einen definierten Zeitraum aufgeheizt.

Bei zusätzlichem Warmwasserbedarf, z. B. während des Tages, kann der Speicherinhalt mit einer Schnellheizfunktion zum Normaltarif erwärmt werden.